Drei Stationen Sachsen-Anhalt
Der Wetterbericht hatte sich nicht geirrt und so war die herbstliche Ausfahrt im Beckerbus schon ein Erlebnis. Erste Station war das Weißenfelser Schloss. Dort gibt es ein Schuhmuseum, denn die Stadt war über sehr viele Jahre ein Zentrum der Schuhindustrie mit fast 5.000 Beschäftigten. Die verloren mit der Wende ihre Arbeit und teilten das Schicksal derer, die auch in Erfurt einstmals Schuhe produzierten. Davon waren auch einige in der Reisegesellschaft unterwegs und so entwickelten sich schnell Fachgespräche mit der Gästeführerin. Leider war die Besuchszeit etwas begrenzt und so musste die persönliche Anprobe ausgefallener Exponate entfallen. Beeindruckend war auch ein Blick auf die „Elbkähne“ von Dirk Novitzki, der die Schuhgröße 54 hat und anderer bekannter Sportler. Auf dem Besichtigungsprogramm stand auch noch ein Besuch der barocken Schlosskapelle und als Zugabe der einer restaurierten Latrine in einem Nebengebäude. Zum Mittagessen wurde die Gesellschaft im Hotel Jägerhof erwartet. Herzlichen Dank an die Geschäftsführung, die es der Reisegruppe ermöglicht hat, Weißenfels, mit warmer Malzeit gestärkt und freundlich bedient, zu verlassen.
Denn nur wenige Kilometer weiter, in Merseburg, standen zwei Gästeführer bereit, um einen Teil von ihrem Wissen zur Geschichte von Merseburg preiszugeben. Die Runde (bitte nicht wörtlich nehmen) um Renaissanceschloss und Dom war nicht groß, doch gab es fast an jeder Ecke viel zu erzählen. Sich alles zu merken, war eigentlich unmöglich, aber es war ein sehr unterhaltsamer Nachmittag an einem spätherbstlichen Sonnentag. Bis nach Höhnstedt zur Weinprobe war es eine Fahrt von 45 Minuten und die Vorfreude der Businsassen wuchs mit jedem Kilometer. Frau Hoffmann, die engagierte Winzerin, erzählte von ihrem Tun und ihrer Familie, ohne deren gemeinsames Wirken das Führen eines Weingutes nicht möglich wäre. So nebenbei stellte sie ihre Hoffmannstropfen vor und füllte damit die Gläser der Weintester. Wie schon bei früheren Tests gab es Fettbrote, die im Magen die Grundlage schufen, dass die Übertragung von Alkoholprozenten ins Blut etwas ausgebremst wurde, denn Ziel der Veranstaltung war ja auch, dass nur leicht beschwingt am Ende die edlen Tropfen käuflich erworben werden. So war es auch diesmal. Man sagte auf Wiedersehen bis zum nächsten Mal und mit leichter Verspätung fuhr der Bus mit einer sehr glücklichen Besatzung nach Hause.