Immer dann, wenn die Dimension einer Reisegesellschaft die Kapazität eines normalen Reisebusses übertrifft, greift die Fa. Becker zum Doppelstockbus, was natürlich nur nach entsprechender Voranmeldung möglich sein kann. Das Interesse, wieder mit Frau Seifert, unserer bewährten Gästeführerin, auf Osterbrunnensuche zu gehen, war sehr groß und so wurde der Maxibus vom Buslenker und Mitdenker Christian durch Ortschaften mit sehr schmalen Straßen manövriert, in denen solche Gefährte bisher eher selten wahrzunehmen waren.
Das erste Reiseziel war das von der Treuhand verschlungene Kalibergwerk in Bischofferode. Lediglich ein kleines Nebengebäude bewahrt als Museum und betreut von engagierten ehemaligen Kumpels die Erinnerung an ein Drama, das sich in den 90er Jahren hier abspielte.
Die Kumpels berichten von ihrem Kampf um das Werk und die Arbeitsplätze und von der Unterstützung, die sie damals erfahren haben. Aus authentischen Quellen zu erfahren, wie mit der Wiedervereinigung auch Konzerninteressen rücksichtslos umgesetzt wurden, hat jeden aufmerksamen Teilnehmer der Reisegruppe sehr berührt und auch eigene Erinnerungen wieder aufleben lassen.
Nur wenige Kilometer südlich, in Gernrode, waren im Saal von Scheus, Restaurant zum Mittagstisch die Vorbereitungen so weit gediehen, dass die Reisegesellschaft raumfüllend Platz nehmen konnte. Das weitere Prozedere verlief etwas stockend und unorthodox, sodass es schon etwas länger dauern konnte, bis durstige Kehlen Erfrischung fanden. Einer Mutprobe haben sich die Besteller von Lachsfilet unterzogen, denn die Teller waren mit einem roten Krebs garniert, der teilweise sogar essbar gewesen sein soll.
Auf der Fahrt durch das schöne nordöstliche Eichsfeld und beschaulichen Ortschaften zeigte Frau Seifert noch ein paar Osterbrunnen, die emsig fotografiert und auf Festplatten verewigt wurden. Ziel der Reise war das Hainichhaus, in dem die Reisegesellschaft schon von weitem sichtbar herzlich empfangen wurde. Danach folgte das obligatorische Schlemmen und Mitesser, die zum ersten Mal in Kammerforst dabei waren, waren begeistert von dieser Art Erlebnisgastronomie.
Der Ausflug Eichsfeldrundfahrt wartet auf eine Fortsetzung. Frau Seifert, eine Heiligenstädter Möhrenkönigin, ist bereit, auch 2026 den Erfurter Puffbohnen (im Eichsfeld hat fast jeder Ort einen eigenen Spitznamen für die Bürger) eine vergnügliche und interessante Ausfahrt zu präsentieren. Freuen sie sich darauf.